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Rattarium  

Schmetterlinge im Herbst

27. Januar 2020

Leise drehte er den Schlüssel, zog ihn aus dem Tor und schaute noch einmal zufrieden über das Gelände des kleinen Tierheims, das friedlich in der Nachmittagssonne lag. Allen Tieren ging es gut – soweit man das von in Käfigen eingesperrten Lebewesen sagen konnte. Er hatte gereinigt, was nötig war, hatte Auslauf gewährt, wer ihn brauchte und hatte freigiebig Streicheleinheiten verteilt. Die Tiere liebten ihn, sie waren ungewöhnlich ruhig, wenn er in der Nähe war. Das war an den Besuchstagen anders. Wenn Menschen durch die Gänge liefen, um sich die Tiere anzusehen, die ein Zuhause brauchten. Er mochte keine Menschen. Er verstand sie nicht. Bei den Tieren war das anders. Er konnte sie „lesen“. Er wusste einfach, wie es ihnen ging, was sie dachten und was sie brauchten. Und weil die Tiere sich verstanden fühlten, vertrauten sie ihm.

Die Hauptmittagszeit war vorbei, deshalb steuerte er den Imbisswagen am Stadtpark an. Der Ort war abgelegen und das war ihm nur recht. Dass der Imbiss trotzdem gute Geschäfte machte, lag daran, dass in der Nähe ein Gymnasium und eine U-Bahnstation lagen. Und dass Yussuf und Sabine, denen der Küchenwagen gehörte, die besten Falafel-Döner der Stadt machten. Bei dem Gedanken an Essen, meldete sich lautstark sein Magen. Um diese Zeit sollten kaum Gäste da sein und falls doch, würde er sich das Essen einpacken lassen und daheim essen.
Als er jedoch um die letzte Baumgruppe bog, flatterten plötzlich Schmetterlinge und auch Hummeln in seinem Bauch. „Sie“ war da. Der einzige Mensch, der sein Herz schneller schlagen ließ. Ein wenig hatte er schon gehofft, ihr hier zu begegnen. Es war Mittwoch und an diesem Wochentag war sie öfters hier. Mehr wusste er allerdings nicht von ihr.
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Schrei-berei

10. September 2019

Ein Jungreh sieht her, Zeichnung. Jaja… jede Woche schaffe ich wohl nicht zu schreiben, jeden Monat ein Beitrag – das sollte doch möglich sein. Ein Blick auf den letzten Eintrag von Februar verrät: Nein, funktionierte nicht.

Hatte ich vor ein paar Jahren noch den Fotoapparat als Haupthobby, komme ich nun fast gar nicht mehr dazu. Ein schneller Schnappschuss mit dem Handy muss meist reichen. Weil ich meist mit Hund unterwegs bin. Eins geht halt nur.

Dafür hat sich daheim der Malen/Kritzeln/Zeichnen-Virus stark ausgebreitet. Anfang des Monats hatte ich vier tägliche Zeichen-Challenges bedient. Das geht auf Dauer natürlich nicht. Das reale Leben hat auch so seine zeitlichen Tücken.
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Laurins Reise

10. Februar 2019

Zeichnung Januar 2019. Ein Wichtel namens Laurin besucht die Welt der Menschen.

Auch hier war wieder eine Zeichenaktion auf Twitter der Auslöser, jeden Tag ein Begriff, der zeichnerisch umgesetzt werden sollte. Hier hatte ich gleich zu Beginn vor, die Figur des Wichtels Laurin als „roten Faden“ durch die Bilder laufen zu lassen. Eigentlich sollten die Menschen im Vordergrund stehen – aber auch diese Figur entwickelte ihr Eigenleben, irgendwie.

Für mich persönlich sind diese kleinen Zeichnungen einfach Übungen, um irgendwann besser malen zu können, wobei ich eigentlich noch nicht genau weiß, welche Art Malerei ich machen – oder beherrschen möchte. Es ist Spielerei, Hobby, Freizeitbeschäftigung. Den ganzen Beitrag lesen »

Zoovember

29. Dezember 2018

Im November ergab es sich, dass zwei Zeichenchallenges gleichzeitig ein schönes Bild ergaben. Wie auch schon bei der Ratti-Weltreise, hatte plötzlich eine Figur – Teddy – die Hauptrolle übernommen. Und so wurden die Begriffe aus dem #Zoovember und die Bären aus dem #NovemBär mit einem kleinen Plüschbären aus Bild eins zu einer zusammenhängenden Geschichte.

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Kritzelpause beendet

5. November 2018

eine weiße Ratte Während meiner Zeit als Schiffsratte auf dem Raumschiff Titanic hatte ich das Malen angefangen. Dann gab es eine lange Pause von etwa 15 Jahren, in denen ich keinen Stift und keinen Malblock mehr angefasst habe.
Und dann kamen zwei Dinge zusammen: im Dorf wird derzeit (Oktober 2018) ein Kunst und Kochen-Buch von Einwohnern erstellt, bei dem ich nicht nur zwei Rezepte beisteuerte, sondern auch die Bilder dazu selber malte.
Das traute ich mich allerdings nur, da ich inzwischen in einer Twittergruppe zaghaft wieder begonnen hatte, geduldiges Papier mit Zeichenstiften bunt zu machen. Und jetzt kann ich gar nicht mehr aufhören.
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Das Gewicht und ich

20. August 2018

Fasten ist angesagt.
Hund knabbert am Riesenknochen Nur zwei Mahlzeiten und 1500 Kalorien pro Tag, wenigstens vier Wochen lang, sollten reichen. Ich will und muss meine kaputten Knie entlasten. Kein Kuchen, keine Chips, nichts Süßes außer Obst. Das kriege ich hin!

Tag 1

Frühstück um 10:00 Uhr. Müsli mit Heidelbeeren und Mandeln.
Die zweite und letzte Mahlzeit wäre dann um 17:00 Uhr.
14:30 Uhr. Mit zittrigen Händen bereite ich das Abendessen vor. HUNGER!
15:00 Uhr. Das „Abendessen“ war lecker. Rind-Quark-Frikadellen (alle zerfallen, sah aus wie Pfannenschlag) mit Radieschen-Kartoffelsalat.

18:00 Uhr. Fütterung des Resthaushalts. Ich bin noch satt.
20:00 Uhr. Der Magen fragt an: Wieso gab es heute kein Abendessen? Ich schweige.
23:00 Uhr. Ich zieh das jetzt voll durch. Ein Haferkeks lenkt den leeren Magen vom nagenden Hungergefühl ab. Zufrieden mit mir gehe ich schlafen.
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Notiz in eigener Sache

27. Mai 2018

Diese Homepage ist nun wieder auf dem neuesten Stand, vom Serverbetreiber gab es eine Verschlüsselung spendiert, alle Plugins und die Software sind aktualisiert – wird eh regelmäßig gemacht – und das Impressum wurde um einen Passus zum Datenschutz erweitert. Müsste ich eigentlich nicht machen, da es sich hier um eine rein private Homepage handelt, aber so ist es auch gut.
Ach ja, die beiden längst nicht mehr genutzten Foren wurden aus dem öffentlichen Leben entfernt und sind nun im privaten Modus.

Wundersamer Hund

30. August 2017

Boah, diese Püppi erstaunt mich doch immer wieder.
Du weißt, du hast den perfekten Hund, wenn du im Garten bist, auf dem Tisch ein gekochtes Huhn auf das Entbeinen wartet und die bezaubernde Gini ganz brav daneben auf ihrer Decke liegt!

Und eben wieder so ein Fall: Mein Cleverle bekommt ihr Futter auf dem Absatz vor der Haustür serviert. Da Madame gerne lang schläft, steht der Napf schon vor ihr da. Manchmal schafft sie es zeitig, manchmal öffnet sie einfach die Haustür – das muss man gesehen haben, mit welcher Leichtigkeit – und kommt dann zufrieden und satt ins Wohnzimmer geschwänzelt, um sich ihren FrühstücksKeks abzuholen. Der wird immer als Beute über das Laminat geworfen und Püppi darf den Rollkeks jagen. So als Ausgleich für das unterbunden Jagdverhalten im Feld.
Kommt sie allerdings zuerst ins Wohnzimmer so zeige ich auf die geöffnete Terrassentür und schicke sie von dort los. Das ist immerhin einmal rund ums Haus, aber das hatte sie augenblicklich schon beim ersten Mal kapiert.
Heute kam sie runter ins Erdgeschoss, schaute sich kurz um und ging zielstrebig durch den Fliegenvorhang in den Garten, um drei Ecken weiter ihren Napf zu leeren. Was für ein fantastischer Hund!
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Jütland mit Handicap

30. April 2017

Wir waren jahrelang nicht im Urlaub, es ist so lange her, dass wir nicht mal mehr wissen, wann zuletzt. Nun sind die Kinder groß und wir hatten den Wunsch, mal wieder ans Vesterhav zu fahren, in unser bevorzugtes jütländisches Dänemarkziel Vejers Strand. Ein Haus in der ersten Reihe in den Dünen, nicht zu teuer weil außerhalb der Ferienzeit gelegen und mit geschlossener Terrasse wegen des Hundes. Es war der kälteste April seit Jahrzehnten mit Nachtfrost und eiskalten Stürmen. Tagelang begegneten wir keiner Menschenseele, es war zum Gähnen langweilig. Kurz, es war der perfekte Urlaub. Fast perfekt muss ich leider anmerken, denn zehn Tage davor habe ich mich auf einem Feldweg zerlegt und mein Knie, genau – das mit Vorgeschichte, mächtig demoliert. Es wurde also nichts mit dem stundenlangen Wandern in den Dünen, oder Radfahren am Strand und in den Heidewäldern rund um Vejers. Das Rad blieb daheim, die Krücken waren mein bevorzugtes Fortbewegungsmittel. Übrigens ahne ich jetzt, wie sich Behinderte fühlen müssen, wenn sie ob ihrer körperlichen Behinderung angestarrt werden.
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Tricky Gina

30. April 2017

Gina auf dem Sofa

La Hund ist zu erziehen. Denkt der Mensch.
Unsere Püppi ist sehr gelehrig, aber zuweilen stur. Sie ist absolut kein „Will-to-please-Hund“. Aber meist treffen wir uns auf einem Kompromiss und beide sind zufrieden.

Erfreulich ist auch, dass sie uns mittlerweile soweit vertraut, und uns zeigt, wenn sie etwas braucht. Sie stellt sich zum Beispiel an die Terrassentür, wenn sie mal muss. Nun ist es aber so, dass sie auf dem Zweiersofa eine Decke hat – obwohl ein riesiges Hundebett im Wohnzimmer steht – und ich auf der anderen Seite des Sofas sitze. Will sie trotzdem auf meine Seite, schicke ich sie weg.
Manchmal geht sie zur Tür, sieht mich an, als ob sie mal müsste. Und ich stehe brav auf, gehe zur Tür, öffne – und kein Hund ist neben mir. Gini ist inzwischen auf meine angewärmte Seite gehüpft, sieht irgendwie zufrieden aus und ich kann nicht anders, ich muss bewundernd lachen, wie sie mich manipuliert hat.

Wer erzieht hier wen?

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