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Rattarium  

Ungereimtes

Neue Kategorie. Zuweilen drängt es mich, ein paar Verse zu schreiben, manches lustig-frivol wie ein Thread auf Twitter, den ich im Frühjahr 2020 begann. Rückblickend nachgelesen, macht sich zunehmend merkbar die Belastung durch die Pandemie (Covid-19) in den Zeilen breit.
Anderes, das ich anschließend schrieb, ist eher düster, sehnsuchtsvoll oder sonstig etwas tragisch im Ausdruck. Für diese Gedanken habe ich den Suchbegriff #DunkeltierLyrik erfunden.
Ich lege keinen Wert darauf, dass sich das irgendwie reimen müsste oder auf Versmaß, außer es handelt sich um ein Haiku, da folge ich der Regel 5-7-5 Silben.
Ansonsten habe ich nachfolgend einige meiner liebsten Gedichte notiert.

Meervermissen

Möchte am Meer sitzen, den Wellen lauschen
Meine Hände im Uferschlick vergraben
Haare, vom Wind zerzaust
Salzige Gischt auf meinen Lippen
Die so schmeckt wie deine zarten Küsse
Nach einem guten Essen.

Möchte mich erinnern
Wenn ich wieder zu Hause bin
Wenn ich den Strand aus den Schuhen riesele
Möchte mich erinnern
An die Schreie der Möwen,
an die See und an dich.

Sturmgefühle

Feuchter Herbststurm peitscht ins Gesicht
Die Gischt auf meinen Lippen schmeckt salzig
Rote Blätter tanzen, wirbeln, vergehen
Halbkahle Bäume neigen sich in den Böen
Als wollten sie fliehen
Vor der Kälte des Winters
Vor kommender Dunkelheit
Dem Dunkel, das heilt
und erneuert.

Herbstsonne

Sterbender Wald leuchtet
Rauchlose Fackeln
Tod auf Zeit
Geruch weht herüber vom Vergehen
Nahrung für das Leben darunter
Längst sind Zweige schwanger mit der nächsten Generation Blatt
Repeat: gelb, rot, grau, weiß, grün.
Ziehende Vögel schrieben an den Himmel
Leere

Winter

Verlassen ist des Teiches Rand
wo sommers noch die Vögel sangen
Wovon die Frösche, tief im Schlamm,
wohl sinnen, wenn sie träumen?
Knospenvoll sind Zweige an den Bäumen
sie warten auf des Frühlings Luft,
um wieder Honigtauen Duft
und Liebe zu verbreiten.

Nachts

aus düsteren Träumen aufgeschreckt
suchte meine Hand deine Nähe
fühlte deinen warmen Körper atmen
und alles war gut
Alles!

Meine Hand
greift nun ins Leere
wenn ich mal wieder
von dir geträumt hab
bin ich allein
mit der Erinnerung
an dich.

Abgelehnt

Mit einem leisen Knacksen
zerbrach der Traum
an den Klippen der Wirklichkeit
Zurück blieb eine neue Narbe
auf der Seele
Nicht genug, flüstert das Dunkeltier
du bist nicht gut genug
Mal wieder
Meine Zweifel sind
sein Futter
Es lauert.

Nonverbal

Buchstaben bilden Worte
werden Sätze
Nur sacht entsteht Verstehen
Du fragst mich etwas, ungeduldig, beleidigt
Bin dir zu langsam, mal wieder
Während ich noch der Frage nachlausche
höre ich dich, schon im Gehen, ein Schimpfwort fluchen
Wortleer kraule ich dem Dunkeltier das Fell.

Morgenmuffel

Zäh kleben Gedanken im Hirn
lösen sich unwillig
bis sie endlich
(dreimal gefühlte Unendlichkeit)
aus den Fingern fließen
träge Pixel erzeugen
Wortsätze formen
die am Ende
einen Text ergeben
am Morgen
danach.

Master

Du hockst verloren vor mir
sagst, deine Flügel wären gebrochen
möchtest, dass ich dich erde
ich bin da für dich, immer
aber ich will auch, dass du frei bist
dass du wieder fliegst
Drachen brauchen keine Ankerketten
nur einen Hafen
der will ich sein, doch
Du gehörst mir nicht.

To become what I am

Rückblickend – was war echt
am gelebten Dasein
an den Gefühlen
und wie fühlt es sich an
endlich
Mann
selbst zu sein?
Ich fühle
Chaos.

He said
Wiggle your hips
That proofs [that you’re a woman]
So I did my best
And failed.
Today I put on my heavy boots
Walked – as it corresponds to my nature
Got a feeling – this. This is me!
Always has been
How could I have forgotten?!

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