Gern gelesen
PRISM von Katharina Ushachov, ohneOhren-Verlag, ist eines dieser Bücher, weshalb ich gern lese. So bunt wie der Schriftzug auf dem Cover ist auch der Inhalt, die Facette reicht von lebensfroh-multicolor bis düster-schwarz. Und das alles kompakt in einem Kurzroman.
Die Geschichte handelt von Forschung an Afterlife-Erinnerungen; von fragwürdiger Moral des Konzerns, bei dem die Protagonisten am Code zum Projekt arbeiten; von geschickt im Text verpackter Kritik an negativen gesellschaftlichen Strukturen im immer faschistischer werdenden Umfeld; aber auch von found-familiy; von wohltuend nicht gelebten Klischees; Nonkonformismus und Überleben in einem System, das immer weniger dafür bereit zu sein scheint.
Die Farbcodes der Kapitel-Überschriften (im E-Book) haben mich lächeln lassen, ich mag solche ungewöhnlichen Kleinigkeiten in Büchern. Was ich zudem mochte, wie ich im vorigen Absatz bereits andeutete: die im Weltenbau des Buches unangepasste Lebensweise der Protas und ihr liebevolles Verhältnis zueinander. Ich feiere das Buch für seine Diversität auf mehreren Ebenen. Die (für mich) aushaltbare ansteigende Spannung, die Wendungen der Story, bis hin zum durchaus überraschenden Ende, sind solide Schreibkunst. Aber das hatte ich auch nicht anders erwartet, da ich bereits einige Bücher von K. Ushachov gelesen und für gut befunden habe.
Meine Empfehlung: Kauft das Buch, als Print, als E-Book, am besten direkt beim Verlag.