Expo-2000
Die Expo verfolgt mich. Erinnerungen sind ja bekanntlich mit Gefühlen gekoppelt. Und so kommt mir die bittere Galle hoch, sobald ich irgendwo das Wort Expo lese. Fast zehn Jahre ist es nun her, da…
…ging die Ankündigung von den zu erwartenden Wundern auf dem Messegelände in Hannover durch die Medien. Für mich stand sofort fest: Da will ich hin! Doch jeder, mit dem ich über die kommende Weltausstellung sprach, winkte ab. Was für ein Blödsinn, war die einhellige Meinung.
Nun, die Expo kam, alle gingen hin – manche sogar mehrmals – und alle waren sie begeistert und berichteten mir in den schönsten Farben davon. Toll.
Ich hatte zu der Zeit eine Knie-OP auszukurieren, die mich am Laufen hinderte. (Resultat von einem Treppensturz, einer bösen Torsion an einer Baustelle im Dorf und einem Flug über den Fahrradlenker [wobei der Flug an sich ungefährlich war, bis zu dem Moment, da ich knie-voran heftigst auf dem Asphalt aufschlug].)
Mühsam auf Krücken gestützt, versuchte ich in diesen Wochen wenigstens ein Minimum an häuslichen Aufgaben zu erledigen. Zwei kleine Kinder und ein großes (manchmal muss ich den „besten Ehemann von allen“ einfach dazurechnen) und ein Haushalt mit Hund, Katze und Garten waren trotz des Handicaps am Laufen zu halten. Ging auch irgendwie. Nur eine stundenlange Besichtigungstour der Expo-2000 wäre quasi einbeinig nicht drin gewesen.
20. November 2009. Viel soll ja nicht mehr stehen, dort in Hannover-Süd. Gestern haben sie angefangen, auch diesen wundervollen Jemen-Pavillon abzureißen. Ein Gebäude wie aus 1000-und-einer Nacht. Last Chance to see? Ja, aber nicht mit mir. Nach einem Jahrzehnt des Funktionierens hat sich mein Knie mit Beschwerden zurückgemeldet. Sollte ich mich darüber aufregen? Besser nicht. Seit kurzem halten Pillen meinen Blutdruck künstlich unten.
Bluthochdruck, weil mir vermutlich die Bewegung fehlt.
Wie auch – mit einem kaputten Knie….