Land- und Forst
Es könnte in unseren Breiten ein dringend nötiges Umdenken einleiten. Es hätte eine Menge positiver Auswirkungen, die ich nachfolgend anmerken werde.
Wird in diesen Tagen der Acker gepflügt, dann gibt es mächtige Staubwolken. Bei starkem Wind wird der Ackerstaub auch bis über die Landstraßen gefegt.
Kein Strauch hält dieses Treiben auf – es sind keine Hecken mehr da.
Das Klima wird immer trockener, somit auch die Böden, Erosion droht, die Wälder sterben – nicht nur an Trockenheit, es breiten sich Krankheiten aus.
Wir können so nicht mehr weiter machen!
Die Landwirte versuchen, das Letzte aus ihren Böden zu holen und gehen bis dicht an die Ränder, so weit es eben geht, und manchmal auch darüber hinaus. Es bleibt kaum ein angemessener Grünstreifen stehen, viele werden mit untergepflügt, manchmal sogar der Feldweg gleich mit. Das ist keine Theorie – ich könnte diese gängige Praxis mit der Kamera dokumentieren.
Auch wenn ich keinen wissenschaftlichen noch rechtlichen Anspruch an meine folgenden Vorschläge stellen kann, dazu fehlen mir die Grundkenntnisse, so halte ich sie doch für wert, von den entsprechenden Stellen – Forschungseinrichtungen, Landwirtschaft und Forstbetrieben – genauer betrachtet zu werden.
Zunächst die Fakten
Es gibt in unseren Breiten nur noch sehr, sehr wenige naturbelassene Flächen. Überall ist Kulturlandschaft. Selbst die Wälder der Naturschutzgebiete werden teils bewirtschaftet.
Den Bauern fehlt das Oberflächenwasser, weil es kaum noch und unzureichend regnet. In unserer Gegend wird bewässert, das allerdings senkt auf Dauer den Grundwasserspiegel, da von oben nichts nachkommt. Und bis die unterirdischen Reservoirs wieder gefüllt sind, vergehen teils Jahrzehnte.
In den Wäldern sieht es derzeit schlimm aus. Der saure Regen, der seinerzeit die Bäume angriff (und die Flüsse vergiftete) wurde durch langfristige Maßnahmen gestoppt – und er ist nichts gegen die Katastrophe, die sich nun seit Jahren vor unser aller Augen abspielt.
Bäume sind in den Augen der Forstwirtschaft nichts anderes als Holzlieferanten. Und so wird „geerntet“, wenn der Baum „reif“ ist. Meist mit schwerem Gerät, was die Böden der Wälder zerstört und verdichtet.
Die zunehmende Trockenheit schädigt den Wald, Pilze verbreiten sich ungehemmt und den Rest erledigen sogenannte Schädlinge.
Wie es anders gemacht werden kann
Vor Jahren sah ich eine Dokumentation – lange habe ich im Internet danach gesucht. Leider weiß ich weder den Titel noch wo genau die Doku gedreht wurde. Ich meine mich zu erinnern, es wäre irgendwo in Frankreich gewesen.
Was ich noch weiß: die Felder wurden normal von den Landwirten bestellt – mit dem Unterschied, dass dies nur in Streifen geschah, in der Breite vom größtmöglichen Arbeitsgerät. Am Rand dieser Streifen waren Bäume gepflanzt. Jeweils eine Reihe schnell wachsender Bäume (Pappeln?).
Die Vorteile
- Zu viel Wasser durch Niederschläge oder Bewässerung auf den Ackerstreifen wurden von den Randbäumen aufgenommen, ebenso Dünger.
- Die Bäume, wenn sie größer werden, beschatten die Ackervegetation, die Böden trockenen weniger aus. Es entsteht ein eigenes Mikroklima.
- Sie bieten Schutz vor Wind, Sonne und Unwettern,
- Insektensterben – auch ein großes Thema heutzutage – in den Baustreifen könnten sie Unterschlupf finden, zusammen mit allerlei Kleintieren
- Nicht mehr als reine Wirtschaftsforst betriebene Wälder könnten sich erholen – wieder Urwälder werden, da sich die Baum-Ernte auf die Felder verlagert
- Der Landwirt hat durch die Holzernte zusätzliches Einkommen
- Dieses Prinzip ebenfalls auf Weidewirtschaft angewendet, könnte auch dem Tierwohl dienen (zurück zu Hutewäldern. Wie schon Ph.D. Temple Grandin sinngemäß sagte: Wenn wir die Tiere schon essen, sollten wir sie zu deren Lebzeiten mit Respekt behandeln.
Links und Verweise
Und nun habe ich doch noch etwas und sogar wissenschaftliches zu dem Thema gefunden, das genau meine Gedanken spiegelt, PDF-Datei der Uni-Freiburg:
Agroforstsysteme in Deutschland
Infos auf der Webseite der Uni Göttingen.
Waldzustandsbericht auf Wissenschaft.de