Und nach uns die Sintflut?
Eigentlich wollte ich ja diesen Blog mindestens wöchentlich bestücken, aber in letzter Zeit war wenig Zeit dazu und außerdem wusste ich nicht so recht, welchen Themas ich mich annehmen sollte. Bei der Durchsicht der heutigen Online-Nachrichten war es mir dann klar, als ich diese Überschrift las: „Zustimmung für Atomkraft wächst“ von Cornelia Steiner.
Ein eigentlich sehr sachlicher Artikel mit Pro und Contra zum Strom aus Atomkraft. Einzig die Aussage des Titels, der mit vagen Umfrage-Ergebnissen begründet wird, reizt mich zum Widerspruch und Hinterfragen. Welche Umfragen, wo und wann und wer wurde gefragt? Lassen sich die Ergebnisse nachprüfen? Und sind sie überhaupt relevant?
Die Großkonzerne, die sich zur Zeit an uns allen dumm und dusselig verdienen, weil sie die Preise diktieren können, ganz nebenbei in großem Stil Forschung und Entwicklung in erneuerbare Energien betreiben, tun wenig dagegen, wenn die Ängste vor dem Ende der fossilen Brennstoffe geschürt werden. Warum sollten sie auch, solange sie dabei Gewinne einstreichen, die jenseits der Vorstellungskraft liegen.
Das ist keine 20, 30 Jahre her, da waren es genau die selben Argumente, die uns weismachen wollten, die Zukunft läge einzig in atomarer Energie. Bullshit! Gleichzeitig wurde alles abgewürgt, was irgendwie anrüchig alternativ Strom erzeugen konnte. Atomkraftgegner wurden kriminalisiert und der Staat bezog Position auf Seiten der Atomkonzerne.
Jahrzehnte später ist immer noch nicht geklärt, wohin der 10.000 Jahre radioaktiv strahlende Abfall „entsorgt“ werden kann. Inzwischen ist der Ausstieg aus der Atomenergie beschlossenen Sache, inzwischen belegen verschiedene ernste Störfälle die Tatsache, dass absolut nichts daran entsorgbar ist.
Neulich hörte ich ein wunderbares Argument gegen den Anstieg der Energiepreise: Umstieg auf „grünen Strom“. Einfach den Stromanbieter wechseln, das geht inzwischen sogar online. Grüner Strom aus erneuerbaren Energien, eine Mischung aus Wind-, Wasserkraft, Erdwärme etc, ist sogar im Preis gefallen, während die Abrechnungen der Großkonzerne immer höher werden. Ökostrom kann jeder selber fördern: Indem er eigene Solarmodule auf seinem Eigenheim anbringt oder sich an Alternativstrom-Projekten beteiligt. Die Einspeisung in das Netz wird sogar staatlich gefördert, der Einspeiser bekommt einen großen Teil des gelieferten Stroms vergütet. Das sollte im großen Stil den Druck auf die Benzinpreise nehmen. Denn beim Autofahren gibt es noch keine günstigen Alternativen – außer dem Fahrrad.
Der Aus- und Umstieg in der Energieindustrie kam spät in unserem Land, hoffentlich ist es nicht bereits zu spät. Atomkraft ist jedenfalls und definitiv nicht die Lösung für die Zukunft unseres Planeten. Vielleicht haben manche der Verantwortlichen in den Chefetagen der Konzerne vergessen, dass auch ihre Kinder und Enkel hier noch leben werden. Es hängt doch alles zusammen auf unserem Planeten, es gibt nur ein Wasser, eine Luft und eine Erde.
Atomkraft? Nein Danke!