Rezension von Band 3
Der dritte Band der Myrie Zange-Serie heißt: Funkenstille und ist ebenso wie die Vorgängerbücher von der Homepage karlabyrinth.org/… Myrie zum Lesen herunterladbar.
Wie schon im 2. Buch wird Das Spiel thematisiert, es geht in die dritte Phase. Doch nun wird nicht in virtuellen Welten gespielt, es geht hinaus in die Natur. Eine Art Überlebenstraining unter erschwerten Bedingen beginnt, denn die Mannschaftsmitglieder müssen sich in dem Terrain erst einmal finden und dabei den gegnerischen Gruppenmitgliedern ausweichen, die sie überfallen dürfen und umgekehrt.
Wieder geht die Story näher auf die bekannten Charaktere ein, vertieft bestehende Beziehungen und bringt durch neue Figuren neue Ideen in die Geschichte. Neue Orte werden besucht und beschrieben, sogar außerhalb des Kontinents Maerdha.
Myrie macht einen überraschenden Ausflug. Ein Gebirge hat einen passenden Namen und Myrie und ihre Begleitung reisen auf einem ungewöhnlichen Tier.
Es sind wieder so unfassbar viele unerwartete Wendungen in die Handlung eingebaut worden, dass es die Spannung konstant auf einem hohen Level hält. Zudem sind durch das Brechen des Handlungsstrangs selbst so viele alternative Möglichkeiten geschaffen worden, dass sich die Lesenden fragen, wie um alles diese in Band 4 (Anamonys) weitergesponnen werden.
Wie der Titel „Funkenstille“ schon verrät, knistert es gewaltig – und das mal wieder auf mehreren Ebenen. Rätselhafte Mehrdeutigkeit ist ein Spezialgebiet von skalabyrinth, selten ist etwas so eindeutig, wie es auf den ersten Blick scheinen mag.
Für mich die schönste Erfahrung beim Lesen ist die Analogie zwischen dieser Fantasywelt und unserer realen, in der wir uns bewegen. Nicht nur einmal kam mir der Gedanke, ob wir hier alle nicht doch etwa auch nur erdachte Gedanken in einer für uns unvorstellbaren parallelen Dimension von anderen unvorstellbaren Wesen sein könnten. Wobei auch der philosophische Aspekt über den Sinn und Ablauf von medialen Spielen, wie sie hier geschildert werden, ein zum Nachdenken anregender Part ist.
Was mir zudem noch besonders gefällt, ist die utopische Idee einer besseren Welt, in der Ressourcen geschont werden, obwohl alles zum Leben Notwendige von allen Wesen in Anspruch genommen werden kann. In der Kapitalismus abgeschafft ist und sich alle für alle einbringen, soweit es ihre eigenen Möglichkeiten erlauben. Ein funktionierendes Gesundheitssystem Realität ist und Nachhaltigkeit nichts ist, das überhaupt auch nur diskutiert werden müsste. Es scheint, als hätten die Bewohner Ardas – im Gegensatz zu uns – aus ihrer Geschichte und Fehlern gelernt.
Übrigens sind alle Titelbilder (und Karten, ein gutes Buch hat immer Landkarten, glaubt mir) von skalabyrinth selbst gestaltet und illustriert worden. Der Folgeband 4, Anemonys, zeigt Strand und Meer und wird demnach an der Küste spielen und ich bin verdammt gespannt, was Myrie dort als dann 14jähriger Zworg erleben wird.