13 Handarbeit
13 BlueJob #AprilKink #Spielerisch #KiánKinky
CN: Partielle Nacktheit, Mastek-Narben, Körpergeruch.
Tags: Kein Sex. Zwei trans Personen, die er-Pronomen nutzen. Zarte Romanze.
Personen: Ruben (er) und Ivor (er)
Ein Blick auf den Kalender in meinem Arbeitszimmer und mein Herz machte einen Sprung. Heute war der zweite Dienstag des Monats. Warum ich mich freute? In unseren Büros wurden die Fenster an diesen Tagen geputzt. Seit fast einem Jahr hatte ich das Vergnügen, einer Person dabei zuzusehen, wie sie gewissenhaft und gelegentlichen Seitenblicken zu mir, der ich drinnen saß und am Schreibtisch arbeitete, die großen Glas-Flächen von außen reinigte.
Anfangs dachte ich noch, es sei Zufall, dass die Person, ich wusste noch nicht einmal den Namen, immer vor meinem Fenster die grobe blaue Arbeitsjacke abstreifte. Ich stehe total auf Menschen in Arbeitskleidung mit sichtbaren Muskeln und diese Person hatte definitiv welche. Sie zeichneten sich unter dem eng anliegenden T-Shirt ab, wenn die flinken Hände routiniert mit Schwamm und Gummilippe über die Fläche tanzten. Und ich hatte sie ohne das verhüllende Hemd und die Narben auf seiner (?) Brust gesehen, die so aussahen, wie meine eigenen, als er (?) im letzten Sommer leicht verschwitzt auch dieses Hemd abgestreift hatte.
Es war zwischen uns wie ein Flirten, das ohne Worte auskam. Aber ich wollte endlich reden. Ich war neugierig auf diese Person. Wer bist du, dachte ich.
Die Scheibe wurde eingeseift und undurchsichtig. Ich stand auf und klebte meine Visitenkarte so an die Scheibe, dass sie von außen lesbar wäre. Mein Name stand darauf, ich hatte handschriftliche meine Pronomen dahinter gesetzt, und ein Fragezeichen dahinter.
Ich atmete aufgeregt. Schon klärte die Gummilippe die Sicht. Ich blieb dicht an der Scheibe stehen, um die Reaktion zu beobachten. Die Person draußen stutzte, als sie die Karte bemerkte, las lächelnd und nickte mir zu. Erneut zog sie mit dem Seifenschwamm über das Glas. Mit dem Finger malte sie ihren Namen in den Seifenstreifen: Ivor, er, las ich und war beeindruckt, wie mühelos Ivor die Buchstaben in Spiegelschrift schreiben konnte.
Ivor putzte eilig zu Ende, dann griff er in die Seitentasche seiner Arbeitshose und notierte die Telefonnummer von meiner Visitenkarte in seinem Smartphone. Fragend machte er zu mir eine Telefongeste mit den Fingern. Ich nickte und kurz darauf vibrierte mein eigenes Handy.
»Hallo Ruben«, hörte ich seine Stimme, die angenehm in meinen Ohren nachklang, »möchtest du mit mir ausgehen? Wie wäre es diesen Freitag, Tanzen oder so etwas?«
Nun war es an mir, begeistert zu nicken. Siedend heiß fiel mir ein, dass wir, anstatt getrennt durch eine Glasscheibe zu telefonieren, uns einfacher anders unterhalten könnten. Ich beendete das Gespräch, ohne etwas gesagt zu haben, legte das Phone beiseite und öffnete das Fenster.
Atemlos und ohne nachzudenken platzte ich heraus, wovon ich seit Wochen träumte: »Zeigst du mir, wie du Fenster putzt?«
Ivor lachte auf, steckte sein Telefon zurück in die Tasche, schwang sich elegant durch die Fensteröffnung zu mir ins Zimmer. Ich bewunderte, dass er dabei die Putz-Utensilien, die in seiner Arbeitshose steckten, nicht verlor oder auch nur damit am Rahmen aneckte. Er stand so dicht vor mir, dass ich seinen leichten Schweißgeruch wahrnahm und die Wärme seines Körpers spürte.
Ivor strahlte mich an: »Mit der Frage hatte ich nicht gerechnet.«
[Ein weiterer Text, mit Ruben und Ivor ist als Kurzgeschichte verfügbar.]