Lager der Fremdarbeiter in der Horst
Im ersten Weltkrieg: 24 französische Zivilgefangene waren ab März 1916 im Gasthaus Gundlach untergebracht, laut Hofchronik Brandes.
Auch im zweiten Weltkrieg mussten etliche Fremdarbeiter in Dollbergen arbeiten. Bei der Gasolin befand sich ein Zivilarbeitslager, die Baracken lagen zwischen heutigem Hundeplatz und der Landstraße nach Uetze.
Siehe auch: Gräber am EhrenMal
Text-Auszug
Uetze – Konzentrationslager und Zwangsarbeit
Die Heeresmunitionsanstalt in Hänigsen setzte ausländische Zwangsarbeiter zur Rüstungsproduktion ein. Untergebracht waren sie in einem großen "Zivilarbeitslager" mit einer Belegstärke von 600 Personen; das Gelände gehört heute zur Firma Bahlsen. Ein weiteres "Zivilarbeiterlager" in Hänigsen unterhielt die Gewerkschaft Elwerath, zusammen mit anderen Firmen, unter ihnen die IG Farben, im März 1941 Mitbegründer und Aktionär der eigens für die Ausplünderung der sowjetischen Erdölvorkommen geschaffenen Kontinentalen Öl AG. Die Deutsche Gasolin AG, Tochtergesellschaft der IG Farben AG, richtete ein "Zivilarbeitslager" in Dollbergen ein. Ein weiteres "Zivilarbeitslager" bestand in Dedenhausen.
Spuren der Zwangsarbeit finden sich auf den Friedhöfen der Gemeinde Uetze. Auf dem Friedhof in Dedenhausen liegen in Einzelgräbern die polnische Zwangsarbeiterin Maria Bugaj, gestorben am 26. Oktober 1944 und die beiden sowjetischen Säuglinge Walody Matwejewa und Tamara Pogadina, gestorben am 25. Februar bzw. 21. März 1945 im Alter von zwei bzw. vier Wochen. In einem Sammelgrab liegen sechs Erwachsene und vier Kinder unbekannten Alters, die alle am 8. April 1945 gestorben sind: die polnischen Zwangsarbeiter Johann Kosjak, Wladislaus Michalski, Jacov Lysenko, die sowjetischen Zwangsarbeiterinnen Raja Chrapekyn (17 Jahre), Nadeschda Klenko, Ewdokya Moskalowa mit ihren Kindern Viktor und Maria, die beiden sowjetischen Kinder Kapustina und Iwan Pagodina.
Quelle: Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu den Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Band 3, Niedersachsen II, Regierungsbezirke Hannover und Weser-Ems, 1986, Hrsg.: Studienkreis zur Erforschung und Vermittlung der Geschichte des Widerstandes 1933-1945 und dem Präsidium der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes- Bund der Antifaschisten
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