zum Text springen ·  zur Suchform springen. (Achtung! nicht auf allen Unterseiten vorhanden)

Rattarium  

Imago

Ein (möglicherweise) immersives Erlebnis.

Content Note, Inhalt, Warnung (Trigger Warnung)

Nacktheit, Erotik, Dystopische Zustände, Einsamkeit, Psychose, Erscheinungen, Naturgewalten (Tsunami, Monsun, Erdrutsch), Science fiction.

Hörbuch-Version

Hier die Hörbuch-Datei mit 5 Kapiteln komplett als mp3 herunterladen,
oder einzelne Kapitel anhören.

Die Kapitel

1. Der Fremde
2. Ten Years After
3. Das Jahr Null
4. Heute
5. Schattenzonen

Eastereggs

Siehe Kommentar: Kommentar zum Blog-Eintrag Imago.

Als PDF-Datei zum Mitnehmen

Imago-PDF
(Dateigröße: [downloadsize(imago.pdf)] – zuletzt aktualisiert am [downloadupdated(imago.pdf, d-m-Y)].)

Mein erster Versuch mit Hilfe von SPBuchsatz eine meiner Geschichten in druckfähige Form zu bringen.

Der Fremde

Eine Insel im Südmeer, mittels Photo-Programm in Goldtöne verfremdet. Es mochte an einem Dienstagabend gewesen sein, vielleicht war es auch ein Mittwoch, als sie seine Präsenz zum ersten Mal spürte. Es hatte sich seltsam vertraut angefühlt.
Sie hatte allein auf dem riesigen Bett gelegen, in der Hütte am Hang oberhalb des Strandes und hatte zwischen ihren angewinkelten Beinen hindurch auf das Meer hinaus gesehen. Sie mochte es, dort zu liegen, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, das schwindende Licht beobachtend, nichts weiter zu tun, als nur zu schauen, bis ihr die Augen zufielen. Es gab dort draußen nichts Besonderes zu sehen, keine Schiffe, keine Flugzeuge, nichts, seit Langem nicht mehr. Nur in diesen seltenen Momenten ließ sie für sich das Gefühl der Einsamkeit zu.
Sie hatte nun genug geschaut und die Augen geschlossen – der Tag war lang gewesen – und lag ganz entspannt. Es war ein Zustand kurz vor dem Abgleiten in den Schlaf, halb wach und halb wie in Trance.

Und dann merkte sie im Halbschlaf, dass jemand mit ihr auf dem Bett war. Ein warmer Körper streifte innen an ihren Beinen entlang, schob sich behutsam über sie und es war angenehm prickelnd und erregend. Sie fühlte ihn sich weiter nähern, fühlte, wie seine Hände sich abwechselnd neben ihre Hüften stemmten, fühlte die Hitze seines Körpers, fühlte die Haut, die über die Innenseiten ihrer Schenkel strich, fühlte ihren eigenen Körper, der auf das alles mit Verlangen und ungezügelter Lust reagierte. Warum kam er nicht näher? Sie hob sich ihm entgegen, wollte sie die Beine um seine Mitte schlingen, wollte… Es war perfekt.
Und dann war da plötzlich nur noch ein Gefühl von Abwesenheit und Leere, als sich schlagartig ihr Verstand zurückmeldete. Diese kleine leise Stimme im Hinterkopf, die die ganze Zeit ungehört tief unten in ihrem Wachbewusstsein geschrien hatte, das dies hier alles gerade völlig unmöglich passieren könne.

Erschrocken hatte sie die Augen aufgerissen. Es war niemand außer ihr im Raum. Aber das surreale Gefühl, eben noch Haut an Haut eine Person gespürt zu haben, hielt einen vagen Augenblick länger an. Die Wärme des fremden Körpers, die noch einen Moment wie ein haptischer Nachhall auf ihr gelegen hatte, verging wie ein sommerlicher Lufthauch.
Und dann hatte ein brennendes Verlustgefühl eingesetzt, das noch bizarrer war, als die vermeintliche Anwesenheit eines anderen Körpers zuvor. Nie wieder würde sie jemand in den Arm nehmen. Nie wieder. Sie weinte.

Ten years after

Sie erwachte wie immer lange vor Sonnenaufgang vom krächzenden Gesang der seltsamen großen Vögel, die sie Gockelreiher genannt hatte, und die täglich, noch im Dunkel der Nacht, akustisch ihre Reviere absteckten.
Er hatte seinen Arm um sie gelegt, seine Hand lag auf ihrem Handgelenk, ihre Körper waren aneinander geschmiegt wie Löffel in der Schublade in der Küche nebenan. Sein Atem strich warm in ihren Nacken. Beruhigt schlief sie wieder ein. Sie erwachte erneut, als das Licht den Raum erhellte. Einen Moment noch genoss sie das beinahe reale Gefühl seiner Anwesenheit, seinen vertrauten Geruch, dann war auch das vergangen.
Sie seufzte und stand auf. Sie wusch sich draußen an der Quelle, die nahe der Hütte aus dem Felsen quoll. Dann griff sie ihre inzwischen sehr verschlissenen Sachen und zog sich an. Sie schnallte sich den Gürtel mit dem Messer und dem Mutitool um, hängte sich den Rucksack mit den Netzen über die Schulter und verließ die Hütte.

Heute würde sie wohl Drachenbaum-Früchte an der Westseite der Insel ernten können. Und vielleicht fand sie noch ein paar Wurzeln, unten an der Schlucht, wo es immer ein wenig feucht war. Sie hatte etliche Lebensmittel-Lager an verschiedenen Stellen angelegt. Sie hatte diese Verteilungspraxis auf die harte Tour gelernt, nachdem bei einem überaus heftigen Monsunregen der Großteil ihrer mühsam gehorteten Vorräte vernichtet worden war.
Sorgfältig schloss sie die Tür hinter sich. Zwar war sie der einzige Mensch auf diesem Eiland und niemanden würde eine offene Tür stören, aber die wilden Tiere, Vögel und Insekten, die es hier gab, wollte sie lieber außerhalb des kleinen Hauses wissen.

Das Jahr Null

Ein Dutzend Jahre ist es her, dachte sie, als sie den schmalen Pfad an den Klippen entlang nahm. Jedenfalls glaubte sie, dass dies ungefähr stimmte. Sie hatte schon vor Jahren sowohl ihre Uhr mit der Datumsanzeige als auch ihr Zeitgefühl verloren, zumal da einige Monate dabei waren, von denen sie nicht sicher wusste, ob sie wirklich passiert waren. Aber die Drachenbaum-Früchte waren immer um diese Jahreszeit reif und damals hatte sie zum ersten Mal eine solche Frucht gegessen, erinnerte sie sich. Damals, als sie auf die Insel gekommen war, nur für ein paar Wochen, wie sie dachte. Zusammen mit ihrer Mutter. Ein Wasserflugzeug hatte sie abgesetzt. Es war die einzige Verbindung zur Außenwelt. Ein ringförmiges Riff verhinderte jeden Versuch, die Insel mit anderen Mitteln zu erreichen.

„Marnie, trödel nicht“, ermahnte sie ihre Mutter. Marnie stand auf dem Steg, das Gepäck zu ihren Füßen und konnte sich nicht satt sehen am Anblick der Insel. Sie hatte sich den Zielort natürlich vorher auf Karten und Katalogen angesehen, hatte Bilder von der geplanten Feriensiedlung für Ökotouristen im Internet gefunden. Aber nun tatsächlich in echt hier zu stehen, den leicht modrigen Odem zu riechen, der ihr aus dem Urwald oberhalb der Hütten entgegen wehte, die Geräusche, die von den türkisfarbenen Meereswellen kamen, die an die Felsen am Ufer prallten, die kreischenden, absurd bunten Vögel in den Bäumen, das verschwenderische Licht – all das brauchte Zeit, um in der überwältigenden Fülle der Eindrücke von ihr aufgenommen zu werden.
Endlich fasste sie sich, nahm ihr Gepäck auf, einen riesigen Seesack und zwei kleinere Koffer und folgte der dunkelhaarigen Frau, die ihre Mutter war, zur Hauptstraße der Siedlung.

Die Kisten mit Proviant, die der Pilot des Wasserflugzeugs nun noch auf den Steg stapelte, würde später der Janitor des Parks abholen, sagte der Mann, bevor er seinen Flieger bestieg, den Motor startete und zurück zum Festland flog.
In einer knappen Woche würde er wiederkommen, mehr Proviant bringen, und dann die ersten Touristen, die auf dem Eiland in der neu errichteten Siedlung einen Luxusurlaub gebucht hatten. Bis dahin waren sie, ihre Mutter und eine Handvoll weiterer Leute die einzigen Menschen hier.

Im kleinen Verwaltungsgebäude der Insel, gleich unten am Landungssteg, hatten sie zwei kleine Räume zu ihrer Verfügung. Das große Büro des Janitors diente gleichzeitig als Besprechungsraum, Esszimmer und Treffpunkt. An der Wand neben der Tür stand ein gemütlich aussehendes Sofa, darüber hing ein Kalender. Nimm dir Zeit, um glücklich zu sein las Marnie den Kalenderspruch unter dem Datum. Heute war der 19. Dezember 2004, Sonntag. Wie überaus passend, fand Marnie.

Marnies Mutter war für die Einrichtung der Solarpaneele angeheuert worden und Marnie sah sie in den nächsten Tagen nur noch selten. Marnie war an einem Punkt in ihrem Leben angelangt, an dem sie sich fragte, ob das Philosophiestudium tatsächlich das Richtige für sie war und ob sie nach den Semesterferien überhaupt wieder zur Uni wollte. Kurzerhand hatte sie sich ihrer Mutter angeschlossen, die über die Feiertage diesen Job erledigen sollte.

Während die Angestellten nun die Hütten des Ferienorts für die ersten Gäste fertig stellten, hatte Marnie tatsächlich nur freie Zeit und verbrachte diese mit der Erkundung der Inselwelt. Oft nahm sie nur eine Wasserflasche mit, startete frühmorgens und kam erst zum gemeinsamen Abendessen wieder. Oft hatte sie Früchte dabei, die sie unterwegs eingesammelt hatte. Der Janitor, ein Einheimischer, der in ähnlicher Umgebung aufgewachsen war, erklärte ihr, welche davon essbar und harmlos waren.

Zu Weihnachten, eine Woche später, waren die ersten wenige Gäste eingetroffen und hatten die bereits fertig gestellten Hütten unten am Strand bezogen. Die Handwerker hatten daher über die Feiertage frei. Die kleine Crew hing meist gemeinsam in der Hütte der Verwaltung herum. Sie hatten eine kleine Weihnachtsparty veranstaltet und am nächsten Morgen war Marnie allein aufgebrochen, um die Hügel im Inneren der Insel zu erkunden. Sie hatte geplant, zwei bis drei Tage unterwegs zu sein, unsicher, wie unwegsam das Gelände sein mochte. Das Innere der Insel war quasi unerforscht.

Als sie drei Tage später zurück kam, hatte für sie das Jahr Null begonnen.

Heute

Die erste große Welle des Tsunami hatten die tiefer gelegenen Hütten ins Meer gerissen – und alles was darin war. Die zweite Welle erwischte die paar Menschen, die den Strand nach Überlebenden absuchten. Die dritte Welle fand nichts mehr zum Zerstören.

Sie war stundenlang durch die Trümmer geirrt. Hatte gerufen. Hatte Hoffnung gehabt, wo ihr Verstand schon wusste, dass nichts und niemand mehr hier unten existierte. Danach hatte sie wochenlang auf Rettung gewartet, hatte irgendwie überlebt. Als sie es nicht mehr aushielt, den Anblick des zerstörten Strandes, die Abwesenheit der Menschen, hatte sie ein paar Sachen gepackt und war für Wochen in die Höhle gezogen, die sie in den Hügeln gefunden hatte. Ob je nach ihnen gesucht worden war, sie wusste es nicht.

Diese Gedanken gingen Marnie durch den Kopf, als sie, die Netze voller Früchte und Wurzeln zu ihrem Quartier zurück kehrte. Auf dem Weg dorthin verstaute sie ihre Ernte. Damit würde sie einige weitere Wochen gut leben können. Die Insel war gut zu ihr, gab ihr alles, was sie zum Leben brauchte. Irgendwo im Dschungel war immer etwas reif, das sie ernten konnte. Sie hatte kurz nach der Katastrophe ein paar keimende Kartoffeln gefunden und an einer günstigen Stelle in die Erde gebracht. In einigen der oberen Hütten, die von den Wellen verschont worden waren, hatten die Bediensteten die Küchenschränke bereits mit Konserven bestückt und dort, wo schon Solartechnik vorhanden und angeschlossen war, funktionierten sogar Kühlgeräte. Ja, die Insel eignete sich gut zum Überleben, sie hatte alles, was sie brauchte.

Marnie kletterte nun zum Strand hinunter. Sie wollte sich waschen, denn der Schweiß klebte nach den heutigen Anstrengungen an ihr und sie wollte in der Bucht schwimmen und tauchen. Sie legte den Gürtel ab und hängte ihn sorgfältig an einen tief hängenden Ast. Es war ihr kostbarster Besitz, fand sie und sie legte ihn nur zum Schlafen und Baden ab. Danach stapfte sie durch den noch sonnenwarmen Sand und lief – ohne sich vorher auszuziehen – in die türkisfarbenen Wogen. Im flachen Wasser zog sie die Sachen aus, spülte sie durch und wrang sie aus. Sie ging kurz wieder hoch zum Baum mit dem Gürtel und hängte die Sachen zum Trocken daneben. Die Kleidung wäre bestimmt nicht ganz trocken, bis sie mit ihrem Bad fertig war, aber das machte nichts, denn die Sachen konnten später oben in der Hütte bis morgen durchtrocknen.
Sie rannte zurück in die Wellen, tauchte ein und schwamm ein gutes Stück raus bis zum Riff. Einige der Felsen lagen weit genug über der Gischt, sodass sie dort eine kurze Pause im letzten Sonnenlicht einlegen wollte.

Sie erklomm das Riff und wollte sich eben gemütlich auf einem warmen, trockenen Platz niederlassen, als etwas im Wasser auf der Meerseite des Riffs ihre Aufmerksamkeit erregte. Eine Kiste trieb dort und rumpelte im Wellenrhythmus ans Gestein. Elektrisiert starrte sie darauf. Sehr vorsichtig kletterte sie hinunter, bis sie die Box erreichte. An den Seiten befanden sich Griffe. Erst jetzt sah sie, dass die Kiste lose in einer Art Packnetz dümpelte. Obwohl anscheinend genug Auftrieb vorhanden war, damit die Teile nicht untergingen, war ihr der Kasten doch zu schwer und zu unhandlich, um ihn die glitschigen Felsen hinauf zu tragen. Sie hatte beschlossen, das Treibgut mit an den Strand zu nehmen.

Sie fädelte Teile des Netzes in die Griffe und konnte so die Kiste nach und nach über die Felsen des Riffs ziehen. Mit dem Netz im Schlepptau erreichte sie schwimmend außer Puste den Strand. Sie zog das Fundstück hoch über die Wasserlinie und machte sich daran, mithilfe des Multitools das Schloss aufzubrechen. Als sie es geschafft hatte, war es beinahe dunkel. Im letzten Licht besah sie sich ihre Schätze: Boxen mit Kameras und Batterien. Das war interessant und sehr aufregend. So etwas hatte sie seit langer Zeit nicht mehr gesehen. In ihrem Leben vor der Insel hatte sie gerne fotografiert, dachte sie wehmütig. Sie beschloss, mindestens eine der Packungen mit hoch zum Haus zu nehmen. Um den Rest würde sie sich morgen bei Tageslicht kümmern.
Sie griff ihre Sachen aus dem Baum und ging mit ihrer Beute den schattigen Pfad hinauf.

Schattenzonen

Im Schein der LED-Lampen packte sie die hypermoderne Kamera aus, hing den Akku ans Netz und probierte einige Fotos und Einstellungen, bis ihr beinahe die Augen zufielen. Sie ließ alles stehen, wankte zu ihre Schlafstatt, legte sich hin und schlief, noch bevor ihr Kopf das Kissen berührt hatte.

Ab und an wurde sie halb wach, genoss die streichelnden Hände an ihrem Körper, die zu fühlen sie nun jede Nacht gewohnt war. Längst schon maß Marnie dem Phänomen keine Bedeutung mehr bei. Es war einfach so und sie genoss jeden Augenblick. Sie schlief diesmal bis zum Morgengrauen. Wohlig schaudernd erwachte sie, wartete auf den Moment ab, bis sie „ihn“ nicht mehr spürte und stand auf. Beinahe hätte sie sich erschrocken, als ihr Blick nun auf das Kamerastativ fiel. Das hatte sie in ihrer gestrigen Müdigkeit ja ganz vergessen.

Schnell machte sie sich etwas zu essen in der kleinen Pantry und kochte Tee. Sie dachte dankbar an ihre Mutter, deren Solartechnik ihr nun schon seit Jahren zuverlässig den Alltag erleichterte. Mit einem Becher Tee, aus Kräutern, die sie selber angebaut hatte, ging Marnie zurück zum Tisch mit dem Kamerateilen.
„Oh, verflixt, die Kamera ist ja noch an“, dachte sie, als sie die leuchtende Diode an dem Gerät bemerkte.

„Speicher voll“, blinkte die Anzeige. Was die Kamera wohl aufgenommen hatte? Sie drückte auf die Play-Taste am kleinen Bildschirm und kicherte, als sie die Aufnahmen von sich auf dem Bett sah, die das Gerät immer dann in kurzen Sequenzen gestartet hatte, wenn sie sich im Schlaf bewegte. Das sah aber auch zu seltsam aus, was sie für ein Gesicht dabei gemacht hatte. Dann erstarrte sie. Was sie dort auf dem winzigen Screen erblickte, war einfach nicht möglich!

Das wollte sie – das musste sie sich auf einem größeren Bildschirm ansehen. Sie nahm die Schutzhülle vom Monitor, der in der Ecke des Zimmers auf einem Regal stand, schloss ihn an das Stromnetz an und verband die Kamera mit dem Monitor.
Das Bild mit dem Bett, ihrem Bett, verschwamm gelegentlich und wurde von anderem überlagert. Das sah aus… wie ein Labor? Nein, eher wie ein Krankenzimmer. Und die Person im Krankenbett – war sie selbst!?

Stimmen aus dem Off: „Sie kommt zu sich!“
„Schnell jetzt!“
„Nein, nein, nein, das ist zu früh!“
Geräte piepsten bedrohlich.
„Schickt sie wieder in den REM-Schlaf. Sofort.“
„Speist den Sandmanntraum ein, pronto!“
„Welchen?“, wurde hektisch gefragt.
„Egal, Hauptsache, sie fühlt sich wohl. Mach, mach, mach!“ Das Stimmengewirr verebbte. Dann zogen wieder Bildstörungen über den Monitor und zeigten zuletzt nur noch sie selbst im Schlaf in der Hütte, mit glücklich lächelndem Mund.

Eine ganze Weile saß sie da. Ihre Gedanken rotierten. Dann schaltete etwas in ihrem Gehirn und sie erhob sich entschlossen. Sie sammelte das Equipment zusammen, verhüllte den nun ausgestöpselten Monitor erneut, nahm die Schachtel mit den Fotosachen und ging damit an die Abbruchstelle hinter dem Haus, dort, wo es steil hinunter ging bis zum felsigen Teil ihrer Bucht. Weit holte sie aus, warf, und sah der Box teilnahmslos hinterher, bis wenig später unten alles zerschellte. Die Wellen würden sich den Rest holen.

Sie dreht sich um, ging zurück ins Haus, legte sich auf Bett und zog die Decke hoch bis zum Hals.
Sie wartete.

~

Hörbuch in 5 Kapiteln

Alle 5 Kapitel in einer Datei

Download: Hörbuch-Book Imago Etwa 17,5 Minuten
(Dateigröße: [downloadsize(imago-complete.mp3)] – Downloads bisher: [downloadcounter(imago-complete.mp3)] – zuletzt aktualisiert am [downloadupdated(imago-complete.mp3, d-m-Y)].).

Geschrieben: Mai 2020

top ▲

impressum · M@il · XHTML · © Oktober_2001-2007 Rat Ed Home. Rattarium is powered by » WordPress | » WPD