Beherrscher des Chaos
Der Kamerad Uwe S. ist Hauptfeuerwehrmann in der Ortswehr Dollbergen in der Gemeinde Uetze. Seine Frau, Regina S. ist im Förderverein der Feuerwehr aktiv. In dieser Eigenschaft organisierte sie an einem heißen Freitag im Juni mit anderen die Übergabe von Floriansboxen im Neubaugebiet. Den kleinen Sohn hatte sie dabei, das Handy nicht, denn das hing zuhause an der Ladestation. Die Tochter war in Uetze zum Schwimmen und der Mann in Bereitschaft daheim, beziehungsweise mit dem Schwager im Nachbarort unterwegs.
Eine sommerliche Gewitterzelle, kurz und heftig, verursachte einen Schaden – die Freiwilligen wurden mittels Meldeempfänger zum Einsatz gerufen. Der Pieper schlug auch bei Uwe S. Alarm und er fuhr mit dem Auto der Schwägerin nach Dollbergen zur Wache.
Inzwischen musste die Tochter wegen des Gewitters das Schwimmbad verlassen und versuchte vergeblich, Mutter und Vater anzurufen, damit der Papa sie abholen kommt. Schließlich gelang es ihr, die Oma telefonisch zu erreichen. Die Oma rief dann in Katensen an und erfuhr da erst vom Einsatz – es war ja ein „stiller Alarm“ ohne Sirene gewesen.
Zur Abholung der Tochter wurde der Onkel aktiv. Er fuhr nach Uetze, um das Kind abzuholen. Die Oma wollte ihr das mitteilen, aber die Kleine hatte inzwischen ihr Handy auf „stumm“ geschaltet und war seelenruhig shoppen gegangen – Onkel und Nichte verpassten sich. Sie traf derweil eine weitere Verwandte, mit der sie zurück nach Dollbergen fuhr. Der Onkel wartete lange und vergeblich am Bad.
Regina S. meinte dazu selbstironisch: „Und dieses familiäre Chaos nur wegen eines umgefallenen Baumes – aber Hauptsache, die Familie funktioniert.“