Fissenberg

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Fissenberg

Kulturlandschaft im Landschaftsschutzgebiet.

Fotos.



Landschaftsschutzgebiet Fissenberg

Von Dollbergen aus östlich hinter dem Fuhsetal, auf dem Gebiet der Gemeinde Edemissen im Landkreis Peine, findet sich das Landschaftsschutzgebiet Fissenberg. Auf direktem Weg ist das Gelände nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen, motorisiert muss man lange Umwege fahren, um dorthin zu gelangen. Trotzdem ist dieser Ort ein beliebtes Ausflugsziel und ein richtiger Geheimtipp.

Vom unbefestigten Feldweg aus ist der eigentliche Charme dieser Gegend nicht einmal zu ahnen! Erst wer die kleinen Waldwege im ehemaligen Steinbruch betritt, findet sich in einer bergigen Wunderwelt wieder, die man hier in unseren eher flachen Gefilden so nicht vermutet hätte. Die schroffen Felswände sind inzwischen mit großen Bäumen bestanden, die kleinen Pfade durch diese fremdartige Welt schlängeln sich auf und ab und sind wohl auch Anziehungspunkt für Geländereiter und -fahrer.

Besonders kleinere Kinder und auch Hunde lieben es, die steilen Klippen zu erkunden. Bei Hunden sollte man aber unbedingt darauf achten, dass sie gut erzogen sind und nicht jagen, denn hier in der Waldung steht oft Rehwild und anderes Getier.

Steinbruch

Der Wealden-Sandstein ¹ wurde bis in die 1970-ziger Jahre abgebaut. Unser Chronist berichtet auf Seite 267 von Schienen - heute nicht mehr sichtbar - und Loren (eine Lore vom Kali-Abbau aus dem ehemaligen "Schacht Odesse" steht in Oedesse an der Ecke L320 Wendesser Straße vor der Kneipe).

Die Steine wurden unter anderem zum Bau der Abbenser Kirche benutzt und zum Straßen- und Wegebau, wie Hennigs schreibt.

Zur Vervollständigung der Kenntnis dieser Bildung berichte ich hier auch noch über ein anderes merkwürdiges Auftreten des Deistersandsteins, obschon wir dabei das Gebiet der vorliegenden Blätter unserer Karte etwas überschreiten. Nördlich von Peine zwischen Dollbergen und Abbensen erstreckt sich von N. nach S. ein aus der Ebene kaum hervortretender Höhenzug des Deistersandsteins, dessen Schichten am Fissenberge in einem Steinbruche etwa 30 Fuss tief aufgeschlossen sind und nach WNW. einfallen. Es sind bei der Hebung vielfach geborstene Bänke, welche mit dünneren Schichten wechsellagern und in einer Tiefe von etwa 30 Fuss auch eine sandige, bituminöse l bis 2 Fuss starke Zwischenschicht einschliessen.

Quelle: Deutsche Geologische Gesellschaft: Zeitschrift der Deutschen geologischen Gesellschaft, 1851, S. 513

Heide-Kulturlandschaft am Fissenberg

Ein kümmerlicher Rest der früher so häufigen Heidekrautflächen, die durch Beweidung mit Schafen entstanden waren, findet sich an der Westseite des Fissenbergs und ist unter Schutz gestellt. Damit die Kulturfläche in dieser Form erhalten bleibt, muss ab und an entbuscht werden.

Salz und Sage

In der näheren Umgebung sind fünf Senken erkennbar, die sogenannten Kniekuhlen. Im Volksmund wurde daraus die Geschichte vom Riesen, der vom Harz her mit einem dicken Stein auf der Schulter am Schwarzwasser strauchelte und lang hinschlug. In Dollbergen erzählt man, er hätte den Stein auf ein paar Zwerge geworfen, die er beim Fischen entdeckte. Der Stein versackte bis zur Spitze im Boden und wurde später der Steinbruch Fissenberg. Die Senken sind Abdrücke des Kopfes und der Gelenke. Der Daumenabdruck des Riesen soll die Kuhle am Dubenthal (Dumenthal) in Dollbergen erklären.

Auf der Tafel am Fissenberg steht neben dieser Sage jedoch auch die Erklärung der modernen Wissenschaft für die Senken: Demnach liegt in etwa 200 Metern Tiefe die Oberkannte des Oedesser Salzstocks. Durch Auswaschungen entstanden Hohlräume, die von oben her durch nachrutschendes Gestein gefüllt wurden.

Verweise
Fußnoten

¹ Nach der englischen Ortschaft Wealden benannt, in der die Schichten, die in der "Unteren Kreidezeit" entstanden, erstmals erforscht wurden. Dieser Zeitabschnitt dauerte fünf Millionen Jahre an.

Foto

Infotafel Steinkuhle
Info Steinkuhle in 1024 x 875 Pixel
Infotafel am Fissenberg und ein Ausschnitt aus der Tafel.

Kommentare

Gast: Kann nicht wenigstens dafür gesorgt werden, dass das winzige westliche Gebiet nicht mit schwersten Traktoren und Hängern befahren wird?
(24.03.2019, 19:08 Uhr)

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