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Anka in Indien (10/11 2004) / Teil 7

von anka

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Donnerstag, 04.11.2004

Heute fahren wir mit dem Auto von Udaipur nach Jodhpur.
Wir verabschieden uns von Elke, die nach Delhi zurückfliegt um von dort nach Wien weiterzufliegen. Nun sind Margit und ich zu zweit unterwegs. Wir fahren um 9:30h ab. Die Straße ist echt schlecht und wir müssen durch die Berge fahren. Es ist die Aravalli Bergkette, die sich von der Wüste Thar bis nach Delhi streckt. Autofahren in Indien ist schon anders und wir sind echt froh, dass wir einen Fahrer haben und nicht selber fahren müssen. Wobei uns unser Fahrer auch nicht ganz egal ist. Dieses Auto hat 5 Gänge, inkl. Rückwärtsgang, unser Fahrer fährt prinzipiell im zweiten Gang an und schaltet dann schnell in den vierten Gang und in dem fährt er dann, egal obs bergaus oder bergab geht, auch beim Überholen. Kein wunder dass dieses Auto nicht wirklich schnell beschleunigt, wenn er vor den Überholen nicht zurück schaltet. Bald können wir ihm nicht mehr zuschauen, es macht uns wahnsinnig. Inder fahren auch grundsätzlich in der Mitte der Strasse auch wenn Linksfahrordnung herrscht. Wollen sie überholen, so hupen sie und das Fahrzeug, das überholt werden soll fährt nach links. Ist der Überholvorgang abgeschlossen so hupt der Fahrer noch einmal, sozusagen als Dank, anders kann ich mir das nicht erklären. Inder überholen aber auch in Kurven und vor Bergkuppen, sodass man nicht sieht ob man Gegenverkehr hat oder nicht. So gesehen macht es wirklich Sinn, dass in allen Autos Heiligenbilder zu finden sind. Faszinierend an der Fahrweise ist wirklich dass dort nicht mehr passiert. Vor allem in den Städten, wo ja auch noch Kühe, Hunde und Schweine auf der Strasse gehen, stehen und liegen. Außerdem sind da ja dann auch noch die Millionen von FußgängerInnen, die sich vors Auto schmeißen. Die InderInnen warten nämlich nicht bis keine Autos mehr kommen, wenn sie die Straße überqueren wollen, sie gehen einfach. Da kommt es dann schon öfters zu Vollbremsungen.

Wir machen Halt in Ranakpur, einer Hindutempelanlage. Das ist wirklich so was von beeindruckend da drinnen. Dieser Hindutempel wird von 1444 Säulen getragen und ist innen aus Marmor. Das ist echt ein Wahnsinn. Die Verzierungen schauen teilweise aus wie Häkeldeckchen und ich frage mich wieder einmal wie man so feine Marmorsteinmetzarbeiten machen kann. Begeistert fahren wir weiter, kommen aber nicht weit, denn neben der Straße sitzen Teppichweber. Wir schauen uns die Teppiche an, lassen uns erklären wie die gewebt werden und kaufen dann jede einen Teppich. Dann fahren wir wieder ein Stück weiter und machen dann Mittagspause. Wir essen sehr gut und fahren dann ohne Pause weiter nach Jodhpur. Na ja, nicht ganz, denn kurz vor Jodhpur muss ich dann wirklich aufs Klo. Der Fahrer erklärt uns, dass wir nicht mehr lange ins Hotel brauchen. Ich will wissen wie lange, er meint 10 Minuten. Nachdem ich aber die indischen 10 Minuten kenne, bitte ich ihn stehen zu bleiben, denn ich muss wirklich. Es dauert danach wirklich nicht mehr lange bis zum Hotel, aber doch länger als 10 Minuten.

Wir kommen im Hotel an und checken ein. Auf dem Weg in unser Zimmer erzähle ich Margit, dass ich in dem Hotel schon einmal war. Sie möchte wissen wie es denn so war und ich sage, dass es das Hotel ist, in dem wir unter der Dusche kein Wasser hatten. Das Zimmer ist ok. Wir beschließen noch auf ein Bier in der Bar zu gehen. In der Bar angekommen, stellen wir fest, dass diese eiskalt und schummrig ist, außerdem stinkt es nach kaltem, abgestandenen Rauch. Wir beschließen unser Bier auf unserem Zimmer bringen und lassen es uns bringen. Der Kellner macht die Bierflaschen auf und schenkt uns ein. Dann will ich ihm nicht Trinkgeld geben, aber er verlässt ungewöhnlich schnell unser Zimmer. Ich wundere mich. Später stellen wir fest wieso er so schnell weg war. Beim Öffnen einer Flasche ist die Flasche oben kaputt gegangen und ein Stück Glas in die Flasche gefallen. Er hat das bemerkt, wir nicht. Wir haben dann das Bier durch ein Taschentuch in ein anderes Glas gefiltert und das war auch ok. Wir legen die Tagesdecke eines Bettes auf den Boden des Balkons und setzten uns da drauf und genießen unser Bier. Wir sehen den Hotelangestellten zu wie sie ein Büfett für den Abend aufbauen. Das war auch der Grund warum wir uns nicht in den Garten setzen konnten.

Wir fallen sehr früh ins Bett, die Fahrt war sehr anstrengend. In der Nacht wachen wir kurz auf und machen die Balkontüre auf. Hier stellen wir fest, dass das Fest im Garten wohl schon vorbei sein muss, wir haben wider erwarten nix davon mitbekommen, so gut haben wir geschlafen.

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anka