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Anka in Indien (10/11 2004) / Teil 8

von anka

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Freitag, 05.11.2004

Das frühe Schlafengehen am Vortag war wirklich eine sehr gute Entscheidung. Wir sind halbwegs ausgeschlafen am nächsten Tag.

Wir werden um 9:00 Uhr von unserem Guide abgeholt und beginnen mit unserer Stadtbesichtigung. Zuerst fahren wir zum Jaswant Thada, dem Taj Mahal von Jodhpur. Es liegt vis-a-vis der Festung und war der Verbrennungsplatz von einem der Maharaja. Danach wurde dort aus Marmor eine Gedenkstätte gebaut. Weil es aus Marmor ist, sagt man auch das Taj Mahal von Jodhpur, auch wenn es außer Marmor nichts mit dem Taj Mahal gemeinsam hat.

Danach fahren wir weiter um das Fort Meherangarh zu besuchen. Das Fort liegt auf einem Hügel und rundherum streckt sich die Stadt aus. Jodhpur wird auch die blaue Stadt genannt. Blau deswegen, weil die Häuser blau angestrichen sind. Das hat zwei Gründe. Blau ist zum einen die Farbe der Brahmanen und zum anderen hält diese Farbe angeblich die Mücken fern. Heute ist die Stadt jedoch deswegen blau, weil es eine Modeerscheinung geworden ist. Im Fort selber besucht man zuerst ein sehr umfangreiche Waffensammlung bevor man auch den Rest sieht. Im den ehemaligen Kinderräumlichkeiten ist heute ein Wiegensammlung der damaligen Maharajas untergebracht. Im ganzen Fort sind wieder diese wunderbaren bunten Fenster, die ich unbedingt fotografieren muss. Beim Weg hinaus sieht man an einem Tor, die Handabdrücke der Frauen, die Sati begangen haben. Als Sati bezeichnet man das mitverbrennen der Frau, wenn ihr Mann verstorben ist. Schon unter den Briten wurde diese grausame Verbrennung verboten und heute kann man sagen, dass Sati nicht mehr statt findet. Der letzte bekannte Fall von Sati liegt wohl etwa 20 Jahre zurück.

Schließlich müssen wir wieder einmal Geld wechseln, denn wir planen auf den Bazaar zu gehen. Der bekannte Bazaar um den Clock Tower ist wirklich wunderbar. Dort werden Massen an Armreifen, Stoffe, Gewürze, Reis, Mehl, Linsen und viel mehr verkauft. Die Armreifen haben es Margit besonders angetan. Lange verhandelt sie mit einer Frau, kauft aber dann keine. Ich habe auch zu verhandeln versucht und kaufe, dann keine, weil wir uns auf den Preis nicht einigen können. Beim Handeln gilt, dass man zumindest auf die Hälfe des Preises herunterhandeln muss, denn dann machen die VerkäuferInnen mit Touristen immer noch ein gutes Geschäft. Nachdem uns das hier aber nicht gelingt, lassen wir den Kauf. Dann beschließen wir Stoffen zu kaufen. Das tun wir auch, finden unseren Guide dabei jedoch eher hinderlich, denn ständig erklärt er uns dass wir noch zu teuer kaufen. Für uns ist es aber nicht teuer, wir sind mit unserem Handeln sehr zufrieden und kaufen.

Mittags machen wir eine Pause in einem Restaurant mit Dachterrasse. Von dort hat man einen schönen Blick auf den Bazaar. Vor der Pause verabschieden wir uns von unserem Guide. Nach der Pause wandern wir noch einmal über den Bazaar und kaufen weiter. Diesmal – ohne Guide – ist es viel angenehmer. Dann schauen wir noch kurz in ein Stoffgeschäft in das uns unser Fahrer reinschleppt, kaufen aber nichts. Nebenan kaufen wir noch ein paar Gewürze und dann fahren wir wieder ins Hotel zurück.

Auf dem Balkon trinken wir wieder unser Bier und schreiben Karten.
Abends fahren wir wieder in die Stadt und essen in dem selben Lokal zu Abend, in dem wir auch schon zu Mittag essen waren. Diesmal sind am Boden Teppiche aufgelegt, darauf liegen Polster und stehen niedrige Tischchen. So einen Platz suchen wir uns aus. Wir laden unseren Fahrer zum Essen ein. Es ist ihm Anfangs etwas peinlich, aber es wird ein sehr netter Abend. Wir lernen, dass „deniawad“ danke heißt.

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anka