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Tarantino - gnadenlos überschätzt

von Sandmann

Ich wiederhole mich ja gerne, was meine Abscheu gegenüber Tarantino anbelangt. Ich finde seine Filme sind gnadenlos überschätzt, weil sie - postmoderne Theorien hin oder her - ein kruder Haufen zusammengeklauter Kram aus den letzten 80 Jahren Filmgeschichte darstellen.

Sicher ist "postmodern" immer nur der Euphuismus für "zusammengeklaut", aber Quentin macht das auch noch schlecht. Das einzige Stilmittel, dessen er sich außerhalb des Zusammenklauens bedient, ist eine geradezu abstoßende Gewaltdarstellung.

Damit will ich nicht sagen, dass ich bei jeder Schießerei in einem Film kopfschüttelnd da sitze und mit überlege, ob Gewalt im Film mit der Verrohung der Gesellschaft zusammenhängt. Ich kreide das unreflektierte Behandeln der Gewalt in diesen Filmen an, das sich zum Beispiel in Reservoir Dogs soweit steigert, dass der Folternde um sein wehrloses verstümmeltes Opfer herumtanzt, lustige Musik im Hintergrund läuft und "Hey, Gewalt ist lustig" impliziert wird.

Ich sage nicht, dass das Quentins Absicht ist (ist es aber auch), doch gerade diese new brutalism Filme wie die von Tarantino sind bei dämlichen 15jährigen Kindern cool, weil eben sinnlos, auf lustige Art und Weise Leute verstümmelt und getötet werden. Aber das nur als pseudoschlaues Argument nebenher.

Ich finde, Quentin ist ein furchtbar langweiliger und furchtbar schlechter Filmemacher, der ohne Gewalt- und Drogenglorifizierung und pseudo-hippen Soundtrack im letzten Videothekenregal verstauben würde.

Wenn schon postmodern, dann Almodovar oder Lynch oder Amenabar oder..., und wenn schon new brutalism, dann Rodrigez oder Lynch

Sandmann