Tafel 10, An der Wasserstraße 1

Vierständerhaus

Hier haben wir ein typisches Niederdeutsches Hallenhaus. Was es mit der Anzahl der Ständerreihen auf sich hat, wurde bereits auf Tafel 5 angesprochen und wird auch noch einmal auf Tafel 12 erklärt.
Die meisten Häuser lagen in Dollbergen mit dem Einfahrtstor zur Straße, bis auf eine Ausnahme. Dieses Haus stand bis in die 1980ziger anstelle des Neubaus zur Rechten, wurde abgebaut und bei Celle etwas kleiner wieder aufgebaut.
Eine Ausrichtung nach Osten hatte einerseits den Vorteil, dass man zur morgendlichen Arbeit Licht hatte, weil die Sonne in die Halle scheinen konnte. Eine Anornung der Wohnräume nach Süden hatte den Vorteil, dass es im Winter wenigstens ein bisschen wärmer war, da die Hallenhäuser nur durch die Wärme der Tiere und des Herdfeuers am Flett geheizt wurden.

Die von Pferden gezogenen Erntewagen fuhren in die große Diele ein. Die Pferde wurden ausgespannt und in ihre Boxen an der Seite der Deele gebracht, während die Vorräte - in der Regel Heu - nach oben auf den Boden geladen wurden.
Tiere, Vorräte, Menschen lebten unter einem Dach. Eine räumliche Trennung kam erst in späteren Jahren auf.

Passive Mitarbeit

Bei Tafel Nummer 10 ist sogar ein Stück des Zauns entfernt worden, damit der Text gut lesbar für den Wanderer ist. Wenn möglich wurden die Tafeln auf Gemeindeboden angebracht oder wurden im Fall des Landschaftsschutzgebietes von der Behörde genehmigt. Wo im Dorf selbst für die kleineren Pulte zu wenig Platz war, weil die Tafeln den Abstand zum Verkehrsraum nicht einhalten konnten, haben sich Grundbesitzer einverstanden erklärt, die Tafeln im Garten aufstellen zu lassen, was sicherlich keine Selbstverständlichkeit ist. Danke!