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Rattarium  

Das verzauberte Ding

Es war einmal ein mächtiger König, der hatte drei Söhne. Der Erste war sehr schön, der Zweite klug und der Dritte hatte ein überaus gutes Herz. Alle drei liebten dieselbe Prinzessin, die an Schönheit und Klugheit alle Frauen im Land übertraf. Als nun die Zeit gekommen war, dass die Königssöhne heiraten sollten, fragten sie den Vater um Rat. Dieser überlegte lange, weil er keinen von ihnen bevorzugen wollte.
Schließlich rief er sie zu sich und sprach: „Meine lieben Söhne, da nur einer von euch die Prinzessin heiraten kann, habe ich Folgendes beschlossen. Zieht in die Welt hinaus, jeder in eine andere Richtung. Seht euch gründlich um und bringt mir den wundersamsten und seltsamsten Gegenstand mit, den ihr finden könnt. Derjenige von euch, der den wundersamsten Gegenstand vorweist, soll die Prinzessin zum Mann bekommen und später mein Reich erben!“
Damit waren die Königssöhne einverstanden und so zogen sein noch am gleichen Tag hinaus in die Welt, ein jeder in eine andere Richtung….

Bis hier war der Text vorgegeben. Alles weitere ist aus dem Aufsatzheft meines knapp 12-jährigen Sohnes abgeschrieben. Als Zensur hat er eine ‚Zwei‘ bekommen. Bin furchtbar stolz auf den Bengel! Wer die Hintergründe kennt, weiß, warum ich mich freue.
Der erste kam nach zehn Metern zum Waldrand, fand ein Buch im Gehölz und klappte es sogleich auf. Die Runen, die im Buch standen, waren von magischer Abstammung und weigerten sich schlicht, sich einem Nichtmagier zu zeigen. Doch ein Wort aus dem Zauberbuch blitzte über seinen Arm rüber zur Brust und wurde vom hilflosen Prinzen ausgesprochen. Irgendwo anders, während einer Beschwörung fühlte der mächtigste Magier von ihnen, dass jemand einen Spruch sprach, der ihn veranlasste, leise zu lachen. Der Prinz kehrte [mit dem Buch] zum König zurück und der brach ebenfalls in Gelächter aus.

Unterdessen ging der zweite Prinz, fand eine Zwergentaverne, und Durst brannte in ihm und er ging hinein durch Zwergen und Gnome. Er machte den Fehler, einen Kurzen zu bestellen, was als Selbstmord galt. Er hatte Glück, denn ein Zwerg verfehlte ihn nur ganz knapp, und gab ihm so die Gelegenheit zur Flucht. Aber der Unglückliche trat bei der Flucht einer Hexe über den Fuß und ehe er sich versah, wurde es um ihn herum schwarz, als er von einem Blitz aus reiner Thaumaturgie von der Hexe getroffen wurde und er sagte: „Besser, als von kleinen Leuten zerrissen zu werden!“ Doch die kleinen Leute waren ebenfalls in der Schwärze und als er später wieder im Schloss aufwachte, tat ihm alles weh.

Der dritte Prinz, der nicht von Zauberbüchern, Hexen und Zwergen fertiggemacht wurde, musste sehr lange durch einen Wald laufen und stolperte nach etwa 20 Metern über ein seltsames Ding, das nicht zu Wald gehörte und dass sehr schwer beschreibbar war, denn es hatte viele Formen zur gleichen Zeit. Es war ein Schwert, Axt, Hutnadel, Ast, irgendetwas dergleichen magisch aufgeladenes, das ihm die Hand verbrannte und gleichzeitig einfror, und seinen ganzen Körper mit Schmerz erfüllte, ihn gegen den nächsten Baum warf und ihn aus thaumaturgischen Augen ansah. Der Prinz bemerkte, dass der Kettenhandschuh geschmolzen und seine Hand bis zum Armansatz verbrannt war.
Er sprach: “Ziemlich gemein von dir, der Arm tut weh und der Handschuh ist auch geschmolzen!“ Das Ding erwiderte: „So fasst man keinen Magier an, der nur zufällig ein… hmf, äh nun… ein Etwas ist. Das ist ein Zauber, der nur einem Verrückten einfallen kann.“
Der dritte Prinz sagte nachdenklich: „Ich wage nicht zu fragen.“
Das Ding erwiderte: „Ich hätte es sowieso nicht erklären können.“

Dann erzählte der Prinz dem seltsamen Etwas über sich und was der Vater ihm aufgetragen hatte. Das Ding, das nun die Gestalt eines silbernen Zweiges angenommen zu haben schien, sagte grübelnd: „nun, ich bin das seltsamste Ding im Wald, mich kannst du dem werten König zeigen.“
So kamen sie zurück zum Schloss und der König befand: „Bevor dir auch irgendwelche Militaristen ans Kettenhemd wollen, kannst du die Prinzessin heiraten. Aber lass deine Brüder in Ruhe. Die haben schon sieben Bedienstete in den Burgraben geworfen.“

Und so heiratete der Prinz die Prinzessin und alle feierten, sogar der zurück verwandelte Thaumaturg, der froh war, wieder seine Robe tragen zu dürfen (und zu können). Und sie feierten zwölf Tage, wovon aber zwei der Brüder nichts mitbekamen, weil dem einem alles wehtat, und dem anderen die Gedanken durch eine magische Erschütterung völlig durcheinandergebracht waren, und der deshalb nur dummes Zeug redete.
Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute.

Autor: [?]
Na, wer hat das geschrieben?
Die Auflösung folgt später….

Ja. Der Sohn war es. Wer hätte das gedacht…

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