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Rattarium  

Artefakte

Die Archäologin war sich sicher, sie hatte den Platz gefunden! Jahrelange Forschungen hatten sich hier und jetzt bestätigt: Sie hat den Garten der Ed gefunden!
Ihre Theorien über diese Frau, die vor über 120 Jahre hier, genau hier, gelebt hatte, konnten endlich bewiesen werden. Spärliche Hinweise aus den halbzerstörten Archiven der Datenbanken hatten sie letztlich fündig werden lassen. Was für ein Fund!

Vorsichtig fräste sie Schicht um Schicht des modernden organischen Materials mit dem Laser herunter. Zum Vorschein kamen bearbeitete Steine, der Fußboden einer Hütte, wie sie annahm. Mittendrin die Reste eines größeren Holzes, vermutlich der Stützpfeiler. Sie hatte auch Rudimente von Erdölprodukten gefunden, damals als Plastik oder Plaste bekannt. Ebenso metallisches Material, von dem man annimmt, es hätte der Energieversorgung gedient. Merkwürdig und noch nicht erforscht waren die seltsamen Rohre unterhalb des Geländes, möglicherweise gehörten die zu einem Netz von Rohren, in denen irgendwelche Flüssigkeiten transportiert wurden. An dem Problem arbeiteten andere archäologische Teams.

Die Frau konnte sich nun ziemlich genau vorstellen, wie die Menschen damals hier im Garten der Ed gelebt hatten. Diese Ed lebte in einer Zeit, die sehr viel Technik nutzte, sie jedoch gehörte wahrscheinlich einer Sekte an, die in der Natur leben wollte. Es konnte nur so sein! Diese Hütte gleich neben einer Senke (vermutlich ein künstliches Wasserreservoir) Reste von früchtetragenden Bäumen ganz in der Nähe, sogar einen Kultplatz hatte man ausgemacht: Es fanden sich dort Knochen von Hunden, Katzen, Vögeln und kleinen Nagetieren; unklar ist, welchem Zweck die vergrabenen Teile dienten.

Irritierend waren nur die vielen Funde der Plastikteile, einige konnte man als Kinderspielzeug identifizieren, andere hatten mehr Schlauchform. Das Hüttendach wurde wohl von einem Stamm gestützt und bestand aus einem metallischen Geflecht. Nun, ihre Gegner behaupteten, das es sich dabei nur um Begrenzungsteile handeln würde, die vertikal aufgestellt, das Stammesgebiet der Familien kennzeichnen sollten.

„Mama, wann gibt es Mittag? Machst du uns Pfannkuchen?“

Rüde wurde Ed aus ihren Tagträumereien gerissen, gerade hatte sie mit der Schaufel die zugewachsenen Steinplatten am Teich freigekämpft. Eben noch hatte sie darüber nachgegrübelt, wie wohl Archäologen in ferner Zukunft diese Gartenanlage bewerten würden, da hatte sie die Realität wieder eingeholt. Na gut, können die Kinder weiterschaufeln, dann gibt es Essen und danach … mal sehen, wie es weitergeht.

Ed, auf dem Weg zur Küche ….

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