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Rattarium  

Juli im Wald – Das Grauen fuhr mit

Es ist Abend. Es ist warm. Noch scheint die Sonne. Zeit für eine kleine Radtour. Aber in deutschen Wäldern lauern jetzt blutrünstige Kreaturen. Ein gruseliger Tatsachenbericht.
Wenn draußen auf den Feldern die Julisonne das Land aufheizt und ausdörrt, so verspricht der Wald angenehm schattige Kühle. Und so lenkte ich heute mein ATB den Fluss entlang, hin zum Waldweg, um dort in Muße zu radeln und mich an der Natur zu erfreuen. Doch schon wenige Meter hinter dem Waldsaum fühlte ich mich beobachtet und verfolgt.

Zuerst hatte ich es nur mit den Spähern zu tun. Ich radelte schneller, aber sie holten mich doch ein. Immer mehr wurden es, sie kreisten mich ein, griffen an, wieder und wieder. Mein einziger Schutz war die Schirmmütze, die ich mir vom Kopf riss und damit um mich schlug. Gleichzeitig versuchte ich zu lenken und in dem treibsandartigen Gelände nicht zu stürzen.
Immer neue dieser grauen, haarigen Monster stürzten sich auf mich, wichen aus, griffen wieder an. Ich sah sie aus den Augenwinkeln, hörte ihr zornig-gieriges Brummen. Die wollten mein Blut.

Argh, eines der Biester hat mich an der Hand erwischt.

Ich schlug darauf ein – hoffentlich habe ich es erlegt, aber nein – diese zähen Monster sind anscheinend unkaputtbar. Es rappelte sich und reiht sich bei meinen Verfolgern wieder ein, während ich mich dem Ausgang des Waldes näherte. Noch ein paar kräftige Tritte in die Pedale und ich war ihnen entkommen!

Wieder zu hause erhitze ich ein Messer über der Flamme, presste es auf die Wunde an der Hand, um das Gift zu neutralisieren. Zu spät, Stunden später war der Biss kräftig angeschwollen. Dabei hatte ich mich doch vor der Tour noch sorgfältig mit diesem Mittel eingerieben, dass die Viecher fern halten soll. Nur diese Stelle an der Hand hatte ich wohl übersehen. Trotz der Schwellung sitze ich hier und schreibe die Warnung an alle in die Tastatur: Meidet derzeit die Wälder!

Abends betrete auch ich den Wald nun nicht mehr, jedenfalls nicht im Sommer. Und das Schutzmittel werde ich nun noch sorgfältiger auftragen, um die Geißel der deutschen Wälder von mir fern zu halten – für fast 8,- Euro für die Flasche Autan sollte man wohl erwarten, dass dieses Zeug nicht nur hungrige Mücken abwehrt, sondern auch gefräßige Tabanidae!

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